Filme wie "Barbie" und nun auch "Gran Turismo" sind im Grunde Produktfilme. Ein 2-stündiger Werbeclip. Wenn man diesen Fakt ignoriert, ist "Barbie" ein fantastischer Film und auch "Gran Turismo" muss sich hinter anderen Rennsport-Filmen nicht verstecken...
"Basierend auf der realen Geschichte von Jann Mardenborough, erzählt der Film den ultimativen, wahrgewordenen Traum eines jungen Gran Turismo Spielers, dessen Gaming Skills ihm Siege in mehreren Nissan-Wettbewerben eingebracht haben – und der daraufhin ein richtiger, professioneller Rennfahrer wurde.
Neill Blomkamp führte Regie nach einem Drehbuch von Jason Hall und Zach Baylin, basierend auf dem Videospiel von PLAYSTATION STUDIOS." (Quelle: sonypictures.de)
Die Story von "Gran Turismo" basiert auf wahren Begebenheiten. Dieser Fakt ist grundsätzlich schon beeindruckend und das gestaltet auch den Film sehr spannend. In Filmen werden dann mittlerweile oft stereotypische Figuren oder Handlungen kritisiert. Dieser Film zeigt aber, dass es diese Stereotypen auch im echten Leben gibt. Dass hier die Handlung etwas komprimiert wurde und die Events chronologisch etwas anders angeordnet wurden um die Story runder zu gestalten, ist eben nötig. Daran kam auch Christopher Nolan bei "Oppenheimer" nicht vorbei.
Mit Neil Blompkamp hat man hier auch einen sehr interessanten Regisseur engagiert, der vor allem die Rennen atemberaubend inszeniert hat.
Was man dem Film aber vorwerfen kann ist die plakative Werbung in der ersten Hälfte des Films. Während "Barbie" auch deutlich kritische Untertöne angeschlagen hat, wird man hier vergeblich danach suchen. Die produzierenden Firmen werden hier durchweg als Helden dargestellt und auch zum Ende fragt man sich, ob es wirklich um die unglaubliche Geschichte der Hauptfigur geht oder eher um zu zeigen, welch geile Marketing-Aktion der vom Orlando Bloom gespielte Marketingchef hatte.
Mit Orlando Bloom stößt man auf ein kleineres Problem des Films. Der Hauptdarsteller könnte ohne die großartigen David Harbour, Djimon Hounsou und Orlando Bloom diesen Film leider nicht tragen. Aber dafür gibt es ja Nebendarsteller.
Wenn die Eltern-Kinder-Dynamik zum Vorschein kommt, gibt es dank der tollen Nebendarsteller plötzlich unerwartete tiefe und emotionale Momente.
Fazit: "Gran Turismo" leidet leider größtenteils unter seiner "Werbung". Wenn einem das egal ist, erhält man einen spannenden, stereotypischen, emotionalen Rennsport-Film, der bildgewaltig inszeniert ist.