Ähnlich wie die turbulente Produktion von "The Flash" verhielt sich auch meine Vorfreude auf den Film. Als der Film offiziell angekündigt wurde und erste Konzeptbilder veröffentlicht wurden, war meine Vorfreude riesig. Als Freund des Multiversums war dieser Film schnell Vorfreude pur. Als dann wegen Corona der Film nochmals verschoben wurde und Ezra Miller mit etlichen Straftaten aufhorchen ließ, wurde die Vorfreude wieder weniger. Als der Trailer dann kam, war sie wieder groß. Dann wurde bekannt gegeben, dass das DCEU gerebooted wird und die Vorfreude war wieder im Keller. Dann aber sagte der DC Chef James Gunn, dass "The Flash" einer der besten Comicbuch Adaptionen aller Zeiten sei und die Vorfreude war wieder riesig. Und ja, der Film hätte diesem Ruf gerecht werden können...
"In „The Flash“ prallen buchstäblich Welten aufeinander: Barry setzt seine Superkräfte ein, um in der Zeit zurückzureisen und vergangene Ereignisse zu manipulieren. Doch bei dem Versuch, seine Familie zu retten, verändert er versehentlich die Zukunft – und sieht sich plötzlich in einer Realität gefangen, in der General Zod zurückgekehrt ist, mit totaler Vernichtung droht und es keine Superhelden gibt, die zu Hilfe kommen könnten. Barrys einzige Hoffnung besteht darin, einen völlig anderen Batman aus dem Ruhestand zurückzuholen und einen gefangenen Kryptonier zu befreien – wenn auch nicht den, nach dem er eigentlich sucht … Barry muss die Welt retten, in der er sich befindet, um in die Zukunft zurückkehren zu können, die er kennt. Um das zu schaffen, bleibt ihm nur eine Möglichkeit: Er muss um sein Leben rennen. Aber wird es ausreichen, das ultimative Opfer zu erbringen, um das Universum neu zu ordnen? (Quelle: warnerbros.de)
"The Flash" profitiert in erster Linie von einem einem starken emotionalen Kern. Wie bereits bei "Across The Spider-Verse" dient dies zur Erdung des ganzen Filmes. Selbst wenn es um die Kollision von Universen geht, bleibt der Film intim und klein. Es geht um das Schicksal der Welt, aber man spürt es nicht, weil der Fokus auf den Figuren liegt und die Geschichte sich aus Handlungen der Figuren entwickelt. Die Figuren funktionieren alle perfekt und mit vielen tiefgründigen, emotionalen Momenten sollte auch die ein oder andere Träne hervortreten.
Der Film ist selbstverständlich auch vollkommen actiongeladenen und die Action ist wirklich kreativ umgesetzt und spannend inszeniert. Der Film ist wie bereits angesprochen im Kern sehr ernst und emotional. Insgesamt ist der Film aber sehr lustig und hat einen ansprechenden Humor. Die Darsteller insbesondere Ezra Miller sind großartig. Das Highlight ist definitiv Michael Keaton als Batman, aber auch Sasha Calle als Supergirl macht eine super Figur. Zusätzlich gibt es auch noch eine Tonne voll Cameos, die natürlich Fanservice sind, aber im Rahmen der Handlung völlig logisch erscheinen. Auch die Musik von Benjamin Wallfisch passt perfekt.
Eigentlich sind das alles Zutaten für einen perfekten Film. Sollte man meinen. "The Flash" hat nämlich ein riesiges Problem, die das Seherlebnis deutlich einschränkt. Das CGI! Was wurde Anfang des Jahres über "Ant-Man And The Wasp: Quantumania" wegen der Effekte hergezogen. Nach "The Flash" will ich wirklich niemanden mehr hören der das kritisiert. Ich bin wirklich jemand, der zwar gutes CGI schätzt, aber nicht sonderlich unzufrieden ist, wenn es nicht auf einem Top-Level ist. Schwierig wird es für mich, wenn der Film durch schlechte Effekte eine Distanz zum Zuschauer erzeugt und man aus der Handlung rausgeworfen wird. Ich wäre durchaus bereit gewesen dem Film 5 von 5 Punkten zu geben, weil er grundsätzlich gut geschrieben, super gespielt und noch besser inszeniert wurde. Aber das komplett misslungene CGI, dass an die PS2 erinnert, hat mich regelmäßig komplett aus dem Film geworfen. Und wenn das CGI so schlecht ist, muss man doch wieder die Inszenierung in Frage stellen. Es wird sich so dermaßen darauf verlassen, an vielen Stellen ist es auch nachvollziehbar. Doch wenn man sich drauf verlässt, dann muss es auch funktionieren oder man muss sich Alternativen suchen. Es tut mir wirklich leid, ich werde den Film mit Sicherheit noch oft sehen, irgendwann gewöhnt man sich dran, aber es ist wirklich sehr schade, weil es das Seherlebnis enorm einschränkt.
Fazit: "The Flash" ist ein perfekter Superhelden-Film, der extrem unter seinem miserablen CGI leidet. Wirklich sehr schade!