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Creed III

"Seit er die Welt des Boxsports dominiert, entwickeln sich sowohl Adonis Creeds Karriere als auch sein Familienleben glänzend. Doch dann taucht Adonis' Jugendfreund Damian (Jonathan Majors), ein ehemaliges Box-Wunderkind, nach einer langen Haftstrafe wieder auf. Damian brennt darauf, sein Können im Ring unter Beweis zu stellen. Das Aufeinandertreffen der ehemaligen Freunde ist mehr als nur ein Kampf. Um die Angelegenheit ein für alle Mal zu regeln, muss Adonis seine Zukunft aufs Spiel setzen und sich Damian stellen - einem Fighter, der nichts zu verlieren hat." (Quelle: Verleih)

 

"Creed III" ist der erste Film der "Rocky"-Saga, weicher ohne Sylvester Stallone auskommen muss. Dieser hat sich mit dem Produzent verkracht und hatte sich mit dem Verkauf seiner Rechte am "Rocky"-Franchise keinen Gefallen getan. Gerade in den ersten beiden Teilen war Rocky eine zentrale Figur, mit dessen Darstellung Sylvester Stallone 2015 zurecht Oscar nominiert wurde. Er fehlt einem irgendwie und dennoch schafft der Film es auf eigenen Beinen zu stehen. "Creed III" ist zugleich das Regiedebüt von Michael B. Jordan, der nach wie vor die Hauptrolle begleitet. Von der Geschichte her merkt man, dass dieselben Produzenten und Drehbuchautoren wie bei den ersten beiden Teilen an Bord sind. Es fühlt sich alles vertraut an, es wird alles logisch und nachvollziehbar weitererzählt. Die Geschichte dieses Filmes ist aber deutlich persönlicher und düsterer als zuvor. Boxfilme laufen meistens auf dasselbe Ziel hinaus, auf einen finalen Boxkampf. Das war auch in den vorherigen Filmen so, aber dieser Film spielt auf einer persönlicheren Ebene. Es geht nicht wirklich um den Weltmeistertitel, es geht um die Freundschaft zweier Männer, deren Wege sich aus einem unglücklichen Zufall jahrelang trennen mussten. Im Endkampf inszeniert Michael B. Jordan dies mit interessanten visuellen Mitteln. 

Der Gegenspieler wird hier gespielt von Jonathan Majors. Aufgrund der Geschichte und wie er ihn spielt, ist er nicht der klare Feind, man versteht ihn, hat Mitleid mit ihm und gönnt ihm auch den ein oder anderen Triumph. Jonathan Majors ist einfach wieder eine Wucht. Abgesehen von den unfassbaren Muskeln, spielt er hier wie gewohnt viel mit Körpersprache, Mimik und Gestik. Wie er all dies perfektioniert und damit jede Szene an sich reißt, ist großartig. 

Weiterhin fokussiert sich die Geschichte auch auf die Beziehung zwischen Creed und seiner Tochter, welche herzlichst inszeniert wird.

Inszenatorisch unterscheiden sich die drei Filme vor allem in den Kämpfen. Jeder Regisseur bringt hier seine eigene Handschrift unter und sorgt dafür, dass die Kämpfe neu und anders aussehen als zuvor. Michael B. Jordan ist großer Anime-Fan. Dies merkt man auch. Typische Stilmittel wie Tempounterschiede in der Kamera, Nahaufnahmen und Zeitlupen baut er hier gekonnt ein.

Wenn man sich diesen Film anschauen möchte, sollte man wissen, dass es ein sehr persönliches Drama ist und weniger um die typischen Boxhandlungen geht. So sehr man Rocky auch vermisst, aber man kann sich einfach nicht vorstellen, wie er in diese Geschichte reingepasst hätte. Er wäre ein Fremdkörper gewesen. Aber man hat die Tür hierzu nicht geschlossen, eine Rückkehr ist jederzeit möglich.

Fazit: "Creed III" schafft es aufgrund einer neuen Herangehensweise an das Genre, einem emotionalen Kern und einer tollen Inszenierung, dass man das Fehlen von Rocky verkraften kann.