"Padraic und Colm leben auf einer abgelegenen Insel an der Westküste von Irland. Sie sind schon ihr Leben lang Freunde. Der Schrecken ist groß als Colm plötzlich beschließt, ihre Freundschaft zu beenden. Mit der Unterstützung seiner Schwester Siobhan, die zusammen mit dem Sohn des örtlichen Polizisten Dominic ihre ganz eigenen Probleme in der kleinen Inselgemeinde hat, versucht der am Boden zerstörte Padraic, ihre Freundschaft wieder aufleben zu lassen. Doch Colm stellt ihm ein schockierendes Ultimatum, um seine Absicht klarzumachen. Die Ereignisse beginnen zu eskalieren und komplett aus dem Ruder zu laufen." (Quelle: CameraZwo)
Martin McDonagh hat mit Filmen wie "Brügge, sehen und sterben" oder "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" bereits bewiesen, dass er ein Meister von schwarzem Humor ist. Auch hier wirft er uns sofort in die skurille, aber doch irgendwie bedeutungsvolle und dramatische Geschichte. Er möchte uns nicht alles in einer ewigen Einleitung erklären. Er baut viele Storyelemente zu Aufklärung der Geschichte zwischendurch ein, oft auch sehr subtil. Dadurch ist die Geschichte trotz eines beschränkten Settings durchweg sehr spannend. Wie schon bei "Three Billboards" ist er nicht schonungslos. Wenn man denkt das würde die Figur nicht machen, sagt McDonagh: " Warum nicht?". Die Geschichte ist grundsätzlich sehr dramatisch, aber er schafft es durch kluge Dialoge und Pointen einen derben, aber dennich stilvollen Witz in die ganze Dramatik zu bringen. Dabei zerstört er die emotionalen Momente nicht, sondern stärkt sie. Nach und nach wird das Geschehen immer skurriler, doch vor allem die Darsteller schaffen es mit ihrem nuancierten Spiel die Ernsthaftigkeit beizubehalten.
Dabei setzt der Regisseur mit nahen Kameraaufnahmen vor allem auf die Mimik und Gestik der Darsteller. Dies erzeugt unfassbar reale Momente, in denen man komplett eintaucht und sich tief in die Figuren versetzen kann.
In seiner Inszenierung setzt Martin McDonagh nicht auf opulente Kamerafahrten und dröhnende Musik, er fokussiert sich komplett auf die Figuren, ihre Handlungen und Gefühle.
Fazit: "The Banshees Of Inisherin" ist deutlich schwerer zu verdauen als seine vorherigen Filme. Dennoch sind seine Handschrift, sein Humor und seine Botschaften deutlich zu erkennen und fesselt trotz minimalistischen Setting von der ersten bis zur letzten Minute.
