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Einfach mal was Schönes

Die typisch schlechte deutsche romantische Komödie kommt so langsam aus der Mode. Immer mehr Filmemacher versuchen sich in neue Richtungen, doch es gelingt nur wenigen einen Erfolg zu landen. Karoline Herfurth ist hierbei sehr erfolgreich, obwohl die Namen ihrer Filme eigentlich immer das schlimmste befürchten lassen...

"Karla entscheidet sich nach Enttäuschungen mit Männern alleine ein Kind zu bekommen. Ihre eigene Familie ist nur bedingt eine Stütze. Die Mutter  kann es noch immer nicht verkraften, dass ihr Mann sie für eine andere verlassen hat, Karlas Schwester ist nicht glücklich in ihrer Ehe, und die jüngste Schwester ist mit den Vorbereitungen zu ihrer Hochzeit beschäftigt. Wenigstens steht Karla ihre patente Arbeitskollegin beim Radio zur Seite. Doch dann trifft Karla einen unverschämt netten Mann. Das verkompliziert alles." (Quelle: CineStar.de)
Anfang des Jahres "Wunderschön" und jetzt "Einfach mal was Schönes". Diese Namen versprechen doch eigentlich großes Kitschkino, eine formelhafte romantische Komödie. Doch die Titel beschreiben dabei eher immer die Qualität des Filmes. Während "Wunderschön" wirklich wunderschön ist, ist "Einfach mal was Schönes" wirklich einfach mal was schönes. Karoline Herfurth bricht in ihren Filmen mit der schönen heilen Welt der romantischen Komödien und versetzt sie mit Realität. Die RomCom Aspekte werden eine Nebensache oder zumindest dem übergreifenden Thema des Filmes untergeordnet. Auch wenn ihre Filme sich eher an ein weibliches Publikum richten, können auch Männer einiges an diesen Filmen wiedererkennen und ihre Botschaften für sich herausziehen. Karoline Herfurth schafft es die Themen ihrer Filme dem Publikum sehr nahbar zu machen. Auch dieser Film hat wieder eine Lauflänge von fast zwei Stunden. Aber sie nutzt diese Zeit um alle Charaktere und die Geschichte greifbar zu machen. Dadurch vergeht die Zeit wie im Flug, weil man sich mit tollen Charakteren und einer wichtigen Handlung tief in der Geschichte festbeißen kann. Mit Nora Tschirner ist auch eine Altbekannte neben Karoline Herfurth selbst im Film dabei. Gewohnter Weise spielen beide ihre Parts mehr als solide und sorgen für den ein oder anderen richtig starken Moment. Größtes Highlight ist allerdings Milena Tscharntke, als Perfektionistin, die wie auf Knopfdruck anfangen zu heulen kann. Ihre Figur ist nervig, aber fantastisch gespielt und auch trotzdem sehr herzlich dargestellt. Inszenatorisch ist Karoline Herfurth bereits auf einem sehr hohen Niveau und so ist auch dieser Film mit vielen, wirklich beeindruckenden und kreativen Aufnahmen eingefangen worden. Fazit: Schöner, mit wichtigen Botschaften gespickter, Film, der einmal mehr zeigt, warum Karoline Herfurth zu den besten Regisseurinnen und Regisseuren Deutschlands gehört. Gönnt euch doch "Einfach mal was Schönes"!