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Black Panther: Wakanda Forever

Marvel Studios hatte unter Fans zuletzt einen schwierigeren Stand, auch wenn man das an den Einspielergebnissen der Filme nicht erkennen konnte. Die Filme und Serien bewegen sich zu sehr in Richtung Klamauk hieß es. Mit "Black Panther: Wakanda Forever" kommt nun ein Film bei dem es nichts zu lachen gibt. Tragischerweise verstarb im August 2020 der Hauptdarsteller und Star der Figur Black Panther, Chadwick Boseman. Für die afroamerikanische Kultur hatte dieser eine große Bedeutung und einen wichtigen Stand. Regisseur Ryan Coogler hatte zu diesem Zeitpunkt das Drehbuch bereits komplett fertig geschrieben. Niemand wusste von seiner Krankheit. Der Regisseur, der ihm trotzdem sehr nahe stand, befand sich danach in einem Loch und dachte sogar darüber nach mit dem Filmemachen aufzuhören. Doch nach kurzer Zeit beschloss sich dieser und die Produzenten von Marvel Studios das Drehbuch umzuschreiben und den Film Chadwick Boseman zu widmen, sein Erbe anzugehen und seine Arbeit zu ehren. Ryan Coogler und seinem Team ist etwas Unglaubliches gelungen...

 

"Königin Ramonda (Angela Bassett), Shuri (Letitia Wright), M'Baku (Winston Duke), Okoye (Danai Gurira) und die Dora Milaje kämpfen nach dem Tod von König T'Challa darum, ihre Nation vor intervenierenden Weltmächten zu schützen. Die Wakandaner nehmen ihr nächstes Kapitel in Angriff und die Helden müssen sich zusammenschließen, um mit Hilfe von Elitekriegerin Nakia (Lupita Nyong'o) und Everett Ross (Martin Freeman) einen neuen Weg für das Königreich Wakanda zu beschreiten." (Quelle: CineStar.de)

 

Der Film beginnt und endet mit unfassbar emotionalen Momenten. Über dem kompletten Film liegt eine Trauer, eine Emotion, die einen immer wieder tief berühren. "Black Panther: Wakanda Forever" ist der mit Abstand tiefgründigste Marvel Studios Film. Neben seinen Themen wie Verlust, Trauer und das Leben nach dem Tod, beschäftigt sich dieser Film aber auch wieder mit aktuell politischen Themen wie Krieg, Ausbeutung Dritter Welt Länder und welche Folgen dies haben kann.

 

Der Film trifft einen sehr hart und auch nach dem Film fällt diese Schwere nicht ab. Der Film bietet natürlich auch den typischen Marvel Humor, aber eben sehr dossiert und wirkt im Vergleich zu den letzten Projekten sehr minimalistisch. Es gibt auch wieder klassische Plotpoints und Verbindungen, die hier auftauchen und auch weiteres anteasern. Aber es ist nun mal ein Marvel Film. Meiner Meinung nach fügen sich diese Elemente aber nahtlos in die Handlung ein.

 

Der Film sieht aber auch fantastisch aus. Die Kameraarbeit ist großartig, Ryan Coogler hat sich hier auch als Regisseur weiterentwickelt. Die Unterwasserwelt von Talokan sieht unfassbar toll aus. Und hierbei muss ich einfach sagen, dass "Aquaman" einpacken kann. Man ist hier wirklich im Wasser, man hat wirklich das Gefühl, dass man Tauchen geht. Das CGI ist hierbei auch deutlich stärker als im ersten Teil und ich glaube, dass man hier auch mehr auf reale Sets gesetzt hat.

 

Das Worldbuilding ist wie auch im ersten Teil unglaublich. Talokan wird einem dermaßen nahbar und realistisch dargestellt. Aber man besucht auch andere Orte in Wakanda, wodurch man auch hier neue Einblicke in die sowieso schon unfassbar detaillierte Kultur erhält.

 

Die Musik schließt sich dem ebenfalls nahtlos an, sowohl die Lieder also auch der Score von Ludwig Göransson helfen einem noch tiefer in diese Welten einzutauchen.

 

Man versucht hier das Erbe von Chadwick Boseman auf mehrere Schultern zu verteilen, bevor der neue Black Panther eingeführt wird. Alle Darsteller, insbesondere Letitia Wright und Angela Bassett, zaubern mit Ihren Performances Gänsehaut. Aber auch Tenoch Huerta als Namor ist ein weiteres fantastisches Casting für das MCU. Seine Figur wird nicht nur nahbar beleuchtet, sondern seine Performance stellt auch eine Präsenz da, bei der man Angst bekommt und man eine Kraft spürt.

 

Der Film ist mit 162 Minuten sehr lang. Da er viel zu erzählen hat und um die komplexe Handlung möglichst nahbar und nicht zu gehetzt zu präsentieren, ist diese Lauflänge nötig.

 

"Black Panther: Wakanda Forever" gehört zweifellos zu den besten Filmen des MCU und auch den besten Filme der letzten Jahre.

 

Fazit: "Black Panther: Wakanda Forever" ist ein unheimlich kraftvoller, emotionaler Film, der zu jeder Zeit zu fesseln weiß. Ein Film, der das Erbe von Chadwick Boseman mit Würde und viel Herz fortsetzt. Der Film sieht toll aus, hat starke Charaktere und fantastische Musik. Wakanda Forever!