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The Power Of The Dog

Der zweite Netflix-Oscar-Kandidat, nach "Tick, Tick...Boom", läuft wieder im Kino und ohne groß drum herum zu reden, er ist ein Film wie für die Oscars gemacht und dementsprechend einfach genial...

"Ein dominanter, aber charmanter Viehzüchter startet eine Einschüchterungskampagne gegen die neue Frau seines Bruders und deren Sohn. Doch alte Geheimnisse holen ihn ein." (Quelle: Verleih)

Eine LGBTQ-Figur in einem Western mit sehr dramatischem Anschlag, hört sich nach einem Film an, den man kennt. "Brokeback Mountain" mit Heath Ledger und Jake Gyllenhaal kommt einem da direkt ins Gedächtnis. Doch wenn man "The Power of the dog" sieht, hat man nicht das Gefühl einen solchen Film zu sehen.
Die erste Stunde ist extrem fesselnd gespielt und wirkt aber auch wie ein "typisches" Drama im Western-Style, dem egal ist, wie sich die Geschichte entwickelt und sich voll und ganz auf die Darsteller verlässt. Doch spätestens nach dieser Stunde wird einem bewusst, dass dieser Film noch viel mehr als das ist und drückt enorm auf die Tube. Die Bilder, die man von den Menschen hat, werden nach und nach auf den Kopf gestellt.
Egal was man zu glauben denkt, der Film überrascht einen und zieht einem, wenn man sich wirklich darauf einlässt, den Boden unter den Füßen weg. Ich hätte mich geärgert, wenn ich diesen Film nur auf Netflix gesehen hätte, würde er mich vor dem Fernseh bei weitem nicht so fesseln wie auf der großen Leinwand.

Dazu beitragen, tun vor allem die Darsteller, angeführt von Benedict Cumberbatch. Ihm wird oft vorgeworfen, das er immer die selben Rollen spielt. Doch in diesem Film sah ich nie Benedict Cumberbatch, sondern nur seine Rolle Phil. Sein Charakter macht im Laufe des Filmes eine wichtige Entwicklung durch. Sein Schauspiel und die Close-ups die man von seinem Gesicht erhält, fesseln und je größer die Leinwand, desto größer dieser Effekt.
Neben ihm können aber auch Kirsten Dunst und Jesse Plemons, die nicht nur hier ein Ehepaar spielen, sondern auch im echten Leben verheiratet sind, überzeugen. Die Chemie ist dementsprechend großartig, aber was Kirsten Dunst hier abliefert ist wirklich oscarreif.

Ausgeschmückt wird dieser Film noch von tollen Bildern, wirklich schönen Landschaftsaufnahmen und Musik, die meist subtil auftritt, aber in den richtigen Momenten hervorsticht.

Fazit: "The Power of the dog" ist ein Western-Drama, bei dem nichts so ist wie es zuerst scheint. Durch seine tollen Schauspieler, die kunstvolle Ausstattung und eine spannende und wichtige Geschichte, zieht er in einen Bann!