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Red Notice

Filme gehören auf die große Leinwand! Dieser Meinung bin ich nach wie vor. Umso glücklicher bin ich, dass Netflix das auch gemerkt hat und viele seiner Filme vor Netflixstart im Kino auswerten lässt. Mit ihrem teuersten Film beginnen sie dieses Modell und umso erfreulicher, dass die Kinos das auch annehmen. "Red Notice" hat mit Dwayne Johnson, Ryan Reynolds und Gal Gadot auch drei der sympathischsten und bekanntesten Stars aufzubieten und sollte von daher das Kinoticket wert sein oder?

"Stilvoll zu rauben, ist eine Kunst! Den Täter zu fangen, ein wahres Meisterwerk. Besonders, wenn die gesuchte Diebin (Gal Gadot) eine der berüchtigtsten Kunsträuberinnen der Welt ist. Für den FBI-Profiler und Agenten Rusty (Dwayne Johnson) eine große Herausforderung, die ihm bei seinem Ehrgeiz packt..." (Quelle: Verleih)

Kurz gesagt, ja, es lohnt sich, auch wenn ich komplett alleine im Saal war. "Red Notice" vereint viele verschiedene Genre. In erster Linie ist es natürlich ein Heist-Film à la "Ocean's Eleven". Er ist aber auch ein Abenteuerfilm à la "Indiana Jones", ein Actionfilm, eine Buddy-Komödie und ein Gefängnisausbruchsfilm. Das führt dazu, dass er ziemlich vollgestopft ist, auch mit vielen Anspielungen auf seine Filmvorbilder, und nicht wirklich in die Tiefe geht. Er ist durchweg unterhaltsam, jedoch ohne emotionale Züge. Das hat der Film aber auch nicht nötig! 

Was man auch sichtlich merkt, ist der Spaß, den die Darsteller an ihrer Rolle hatten. Die Story hat die ein oder andere Wendung, vor allem zum Schluss, zu viel und auch wenn man beim Drehbuch gefühlt auf jede Kleinigkeit achten wollte, gibt es einige Logiklöcher, die aber eben durch diese "Haarspalterei" der Details hervorstechen.

Dwayne Johnson und Ryan Reynolds spielen im Grunde sich selbst, aber weil sie das so geil machen, ist es einem auch ziemlich egal. Die Kabbeleien der Beiden machen einfach Spaß und haben mich mehr als einmal zum Lachen gebracht.
Der eigentliche Star des Films ist aber Gal Gadot, die hier nicht nur eine starke Frauenfigur darstellt, sondern auch durch ihr fesselndes und freches Spiel ihren männlichen Kollegen jedes Mal die Show stiehlt.

Die Action ist wiederum Hit and Miss. Die Kampfchoreographien sind durchweg geglückt. Teilweise, wie auch in der Eröffnungsverfolgungsjagd, ist die Kamera dabei sehr dynamisch und zeigt mit wenigen Schnitten was vor sich geht. Doch es geschieht leider immer mal wieder, dass die Action komplett zerschnitten ist und man kaum mitbekommt, wo unten und oben ist. Eigentlich sehr schade, zeigen einige Szenen doch, dass es eindeutig besser geht.

Die Sets sind übergroß und sehr detailreich. Doch das meiste Geld des Budgets ging wahrscheinlich an die Darsteller, erkennt man doch sofort, wenn CGI Effekte zum Einsatz kamen. Gerade die Szene im Colloseum sieht ganz schlimm aus.

Die Musik ist eigentlich typisch für einen Heist-Film, fällt aber weder positiv noch negativ auf.

Zum Schluss möchte ich noch anmerken, dass dieser Film erst auf der Kinoleinwand seine ganze Wirkung entfaltet. Ein Erlebnis, das man auf Netflix zu Hause nicht geboten bekommt.

Fazit: "Red Notice" ist ein spaßiger Genremix, mit toll aufgelegten Stars und viel Humor. Er ist nicht perfekt, aber einen fantastischen Kinoabend hat man allemal!