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Venom - Let There Be Carnage

Der erste „Venom“-Film ist nicht allseits beliebt. Die Kritiker hassten ihn und die Fans, größtenteils, liebten ihn. Egal, er spielte genug Geld ein und somit gab es schnell grünes Licht für einen zweiten Teil. Doch was alle etwas störte, war die Abwesenheit von Spider-Man in dieser Geschichte, ist er doch der Nemesis von Spider-Man. Auch für den zweiten Teil kann ich seine Abwesenheit bestätigen, aber dafür bekommt man Carnage, den Endgegner der Spider-Man-Symbionten-Comics. Wenn man vor allem den Humor und die Dynamik zwischen Eddie und Venom aus dem ersten Teil mitnimmt und ausbaut, sollte dieser Film doch ein Spaß werden oder!?

 

"Er ist einer der bedeutendsten und komplexesten Charaktere aus dem Marvel-Universum. Jetzt kommt Venom als der tödliche Beschützer zurück auf die große Leinwand - erneut kongenial verkörpert von dem Oscar-Nominierten Tom Hardy ("Venom", "Mad Max: Fury Road"). Die Regie zu der lang ersehnten Fortsetzung des Action-Blockbusters übernahm Andy Serkis ("Mogli: Legende des Dschungels", "Solange ich atme"), an der Seite von Tom Hardy sind Michelle Williams ("Venom", "Manchester by the Sea") und Naomie Harris ("James Bond 007: Keine Zeit zu sterben", "Moonlight") in den Hauptrollen zu sehen. Als Bösewicht Cletus Kasady/Carnage steht ihnen Woody Harrelson ("Zombieland 2: Doppelt hält besser", "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri") entgegen." (Quelle: Verleih)

 

Ja, man übernimmt den Humor und die Dynamik der beiden Hauptfiguren und spinnt sie weiter, treibt es sogar auf die Spitze. Der Film ist eine „Trash-Rom-Com“ mit Eddie und Venom in der Hauptrolle. Wenn man den ersten Teil mochte, wird man diesen Teil lieben. Wenn man den ersten schon nicht gut fand, wird man zumindest die Post-Credit-Szene gut finden.

 

Tom Hardy sagte in einem Interview, dass sie mit dem ersten Teil zufrieden gewesen seien, sich aber die Kritiken angeschaut und diese Punkte für das Sequel überarbeitet hätten. Meiner Meinung nach ist es ihnen auf jeden Fall gelungen. Eine erste sehr zähe Hälfte wie im ersten Teil gibt es nicht, dafür aber viele Lacher, noch viel mehr als im ersten Teil. Nicht jeder Witz zündet, aber ich habe definitiv viel gelacht. Humor ist da natürlich sehr subjektiv zu betrachten, entweder man mag ihn oder eben nicht. Wer aber im ersten Film gelacht hat, wird auch hier lachen. Wie Tom Hardy im Grunde den ganzen Film mit sich selbst redet, ist nebenbei auch noch extrem gut gespielt.

 

Der Bösewicht ist auch besser als im ersten Teil. Ja, er ist ein Serienkiller und hat jetzt nicht die besten Motive, die die Kritiker gerne hätten. Er ist halt einfach verrückt, komplett gestört und weil Woody Harrelson das so fantastisch überspitzt spielt, ist er faszinierend und auch irgendwie spannend.

 

Einen Charakter den man weglassen könnte, ist Shriek. Naomie Harris spielt ihre Rolle ebenfalls herrlich überspitzt, aber ihr Charakter ist im Endeffekt nur ein Mittel zum Zweck.

 

Michelle Williams hat ebenfalls erneut einen Auftritt als Anne. Ihre Rolle fällt wieder klein aus, aber sie ist einem einfach sympathisch, bringt ein wenig emotionale Tiefe in den Film und darf wieder kurz She-Venom sein.

 

Zuletzt haben wir noch Stephan Graham, der in diesem Film ebenfalls noch nicht viel zu tun bekommt, aber für künftige Filme aufgebaut wird.

 

Die Musik ist diesmal leider nicht von Ludwig Göransson, sondern von Marco Beltrami. Man merkt es allerdings kaum. Wie auch im ersten Teil ist es jetzt keine eingängige Musik, aber sie erfüllt ihren Zweck.

 

Die Kamera ist diesmal viel ruhiger, man erkennt viel mehr als noch im ersten Teil und bekommt kein Schleudertrauma. Liegt aber natürlich auch daran, dass sich Regisseur Andy Serkis mit CGI sehr gut auskennt aufgrund seiner Rollen Gollum, Cesar oder Snoke. Er weiß genau wie man eine Kamera ausrichten muss um eine gute Actionsequenz zu drehen, auch wenn keine Symbionten im Raum sind.

 

Zuletzt kommen wir zu dem Punkt, den wahrscheinlich alle am meisten interessiert und zwar Carnage! Erstmal sieht Carnage verdammt gut aus. Insgesamt ist das CGI des Filmes sehr gelungen und das Design und die Mutation von Carnage hat man sehr gut umgesetzt. Mit seinen Tentakeln und Stacheln ist er extrem furchteinflößend. Die Dialoge, die man ihm gibt finde ich allerdings sehr schwach. Während man bei Venom das Gefühl hat, dass er ein eigener Charakter ist, hat man bei Carnage nur das Gefühl, er sei eine Marionette von Cletus Kasady. Ist schade, aber er wird dennoch aufgrund seines Designs und seiner Actionszenen im Gedächtnis bleiben.

 

Am Ende ist „Venom: Let there be Carnage“ kein wirklich guter Film. Die Erzählstruktur ist sehr gewöhnungsbedürftig und im Grunde handelt sich um eine klassische „Rom-Com“. Doch der Film will genau das sein. Während man beim ersten Teil das Gefühl hatte, da ist irgendwas bisschen durcheinandergeraten, weiß man hier, es soll so sein. Es ist alles wie aus einem Guss. Es fließt alles ineinander ein. Die 97 Minuten vergehen wie im Flug und dann kann man auch über Logiklöcher und zu flach gezeichnete Nebencharaktere hinwegsehen. Es ist eben Edel-Trash und wenn man das weiß und trotzdem interessiert ist, sollte man sich diesen Film anschauen. Entweder man hat eine Schwäche für diesen Film oder eben nicht!

 

Für den Abspann sitzen zu bleiben, lohnt sich übrigens auch. Nicht nur gibt es eine Abspannszene, sondern auch einen neuen Eminem-Song!

 

Fazit: „Venom: Let there be Carnage“ ist kein „guter“ Film. Wenn man das Kritikerraster durchgeht, fällt er durch. Doch wenn man ihn auf das beschränkt, was er sein will, nämlich eine „Rom-Com“ mit Symbionten, hat man Spaß. Action, Darsteller und Humor sitzen und da ist der Rest egal. Ich hatte 97 Minuten großen Spaß und empfehle ihn vor allem allen Trash und Marvel-Fans!