"Keine Zeit zu sterben" ist das Ende für Daniel Craigs Bond. Bereits nach "Spectre" stand er kurz vor seinem Ende. Dass er nochmal zurückkehrte kostete das Studio einen Haufen Geld, aufgrund der hohen Einspielergebnisse war das aber wohl egal, und er erhielt einen Producer-Credit und war somit auch kreativ eingebunden. Eine weitere Vorderung war die Einbindung von Drehbuchautorin Phoebe Waller-Bridge, die mit "Killing Eve" und "Fleabag" zwei Emmy-prämierte Serien in ihrem Portfolio stehen hat. Sie soll dem Film ihren Humor verleihen. Definitiv eine spannende Angelegenheit... "James Bond (Daniel Craig) hat sich aus dem aktiven Dienst zurückgezogen, um mit seiner großen Liebe Madeleine Swann (Léa Seydoux) den Ruhestand zu genießen. Doch dann scheint es so, als hätte sie ihn verraten und Bond kehrt auf Bitten seines CIA-Freundes Felix Leiter (Jeffrey Wright) zurück, um den entführten Wissenschaftler Valdo Obruchev (David Dencik) zu befreien. Dabei gerät Bond auf die Spur des mysteriösen Schurken Safin (Rami Malek), der über eine gefährliche Technologie verfügt und außerdem in Verbindung mit der Geheimorganisation Spectre und Bonds Erzfeind Blofeld (Christoph Waltz) zu stehen scheint, der selbst im Gefängnis noch über Einfluss verfügt. Hilfe erhält Bond von seiner Kollegin Nomi (Lashana Lynch), die mittlerweile den Codenamen 007 trägt, und CIA-Agentin Paloma (Ana de Armas)..." (Quelle: Verleih) Wochen vor dem Kinostart begann ich einen James Bond Marathon, den ich nach Sean Connery aufgrund der Daniel Craig Filme unterbrechen muss und da gibt es einen Film, der mir nach "Keine Zeit zu sterben" sofort ins Gedächtnis gerufen wurde: "Im Geimheimdienst ihrer Majestät". Der Film mit George Lazenby fand damals keine große Fangemeinde und floppte. Schade, gehört er doch zum Besten was die "James Bond"-Reihe zu bieten hat. Es ist kaum zu übersehen, dass sich Daniel Craig daran orientiert hat. Bereits bei "Casino Royale" war James Bond verletzlicher denn je, verliebte sich und bekam das Herz gebrochen. Doch anstatt hier zu enden, wird diesmal das Fass um Vesper Lynd wieder aufgemacht, wenn auch nur kurz, um zusätzliche Emotionen zu erzeugen. Bond ist in diesem Film auch für Daniel Craig Verhältnisse sehr emotional und rührselig. "Geheimdienst ihrer Majestät" war im Grunde ein Liebesfilm. Doch "Keine Zeit zu sterben" treibt dies auf die Spitze. Kurz gesagt, man bekommt alles was Bond ausmacht: Coole Gadgets, lockere Sprüche, toll gefilmte Action und hübsche Frauen. Doch darüber hinaus gibt es eben auch diese Liebesgeschichte zwischen Madeleine und Bond, die sich während des letzten Films entwickelt hatte. Wenn man dies akzeptiert, funktioniert der Film größtenteils. Wenn man dies nicht mag, ist der Film eine halbe Stunde zu lang. Madeleine ist auch der Schlüssel zum Bösewicht, der etwas lahm ist, aber dennoch von Rami Malek gut gespielt wurde. Dieser Bösewicht und seine Motivation zeigt, warum sich Sean Connery nie an eine Frau gebunden hat. Er wird verletzlich und diese Verletzlichkeit zeichnet diesen Film und vor allem Daniel Craigs Bond aus, wenn auch hier nochmal eine Stufe höher. Ein weiterer Stein im Weg könnte diese große Verbundenheit der Filme sein. Bei diesem Bond hängt alles zusammen und man muss in den vorherigen Filmen immer gut aufpassen was passiert um den Zusammenhang zu verstehen. Für Hasser des MCUs dürfte dies ein großes Problem darstellen. Daniel Craig spielt sich aber wieder die Seele aus dem Leib und auch die anderen Darsteller machen sehr viel Spaß. Hervorheben möchte ich aber noch Ana de Armas, die zwar nur kurz zu sehen ist, aber einen mega sympathischen, "badassen" und humorvollen Auftritt ablegt. Insgesamt gibt es auch wieder sehr tolle Bilder, epische Musik und gut eingefangene Action mit Übersicht und wenig Schnitten. Fazit: "Keine Zeit zu sterben" präsentiert all das, was Daniel Craigs Bond ausmacht und treibt es auf die Spitze. Verpackt in einem großen Actiongewitter dürften aber am Ende alle Spaß haben und trotz der genannten Kritikpunkte ein Auge zu drücken. Schließlich ist es der letzte Bond mit Daniel Craig! Ich persönlich mochte den Film sehr!