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Schachnovelle

Der Buchklassiker "Schachnovelle" wird als Kinofilm neu interpretiert. Buchklassiker hört sich ja super an, aber der eigentliche Grund warum ich diesen Film sehen möchte ist das Hauptdarstellerduo Albrecht Schuch und Oliver Masucci: Die beiden besten deutschen Schauspieler zur Zeit! Da kann ja eigentlich nicht viel schief gehen...


"Im Jahr 1938 wird Österreich vom Nazi-Regime besetzt. Doch der Wiener Anwalt Josef Bartok (Oliver Masucci) weigert sich mit den Nazi-Schergen zu kooperieren. Kurz bevor er mit seiner Frau Anna (Birgit Minichmayr) in die USA fliehen kann, wird er verhaftet und in das Hauptquartier der 
Gestapo im Hotel Metropol gebracht. Dort soll er als Vermögensverwalter dem Gestapo-Leiter Böhm Zugang zu Konten ermöglichen. Weil sich Bartok verweigert, kommt er in Isolationshaft. Über Wochen und Monate bleibt Bartok standhaft. Doch die Verzweiflung wird immer größer, bis er durch Zufall an ein Schachbuch gerät." (Quelle: Verleih)

Ja, da kann tatsächlich nicht viel schief gehen. Wie erwartet, sind beide Darsteller fantastisch und spielen sich hier gegenseitig gegen die Wand. Oliver Masucci ist dermaßen irre und wenn der Film noch ne halbe Stunde länger gegangen wäre, wäre ich das auch. Solch eine intensive Performance sieht man selten. Als sein Gegenspieler sehen wir Albrecht Schuch, der das Böse einfach nur in den Augen hat.

Der Regisseur sprach davon, dass er dieses Duell wie ein Schachspiel inszenieren wollte und genau so fühlt sich der ganze Film an, wie ein enorm spannendes Schachspiel. Inszenatorisch muss dieser Film sich auch international nicht verstecken. Thematisch ist die Zeit des zweiten Weltkriegs immer aktuell, auch wenn man hier mal eine andere Seite der NS-Diktatur erlebt, die wie so vieles andere auch extrem grausam ist.

Wer hier ein langsames Drama erwartet, wartet vergeblich. Entwickelt der Film sich nach ein wenig Zeit in einen spannenden Thriller, der auch das Köpfchen fordert.

Fazit: "Schachnovelle" profitiert von einer gelungenen Neuinterpretation und zwei tollen Hauptdarstellern, die sich gegenseitig an die Wand spielen. Ein spannender Film, den man gesehen haben sollte, aber danach nie wieder sehen möchte!