James Wans neuer Film "Malignant" hatte ich überhaupt nicht auf dem Schirm, erschien vor ein paar Wochen erst der erste Trailer und auch zuvor las ich nirgends davon. Aber umso mehr hab ich mich nun auf den neuen Horrorstreifen gefreut, ist James Wan doch ein Meister in diesem Genre. Mit den "Conjuring"-Filmen hat er dies bereits mehr als deutlich gemacht...
"In „Malignant“ wird Madison von schockierenden Visionen grausamer Morde heimgesucht. Doch ihre Qualen verschlimmern sich noch, als sie herausfindet, dass ihre Wachträume entsetzliche Realität sind." (Quelle: Verleih) James Wan gelingt es auch diesmal einen sehr spannenden, furchterregenden und erfrischenden Horrorfilm zu inszenieren. Viele Horrorfilme leiden unter zu vielen Klischees, vorhersehbaren Jump-Scares und keiner richtigen Geschichte. Auch wenn einige Horrorklischees vorkommen, wie das alte Haus im Wald oder das plötzlich Nacht ist, stört es nicht, da er auch Wege findet, die Klischees zu umgehen und mit ihnen zu spielen. Sei es beispielsweise ein knarrender Kühlschrank, hinter dem in jedem anderen Horrorfilm ein Mörder gewesen wäre, hier aber nicht, sodass man schmunzeln muss. Überhaupt sind auch einige sehr gute Gags vorhanden. Zusätzlich hat man hier das Gefühl, dass die Charaktere einen interessieren. Man fühlt mit ihnen. Sie sind nicht nur Marionetten, die als Opfer dienen. Darüber hinaus baut man, mit einer Frau die keine Kinder bekommen kann, noch ein zutiefst trauriges Element ein, dass leider zu oft auch im echten Leben passiert. Auch wenn man dann den Twist schon lange erahnt, ist es doch wieder spannend warum es so ist und während man oft bei Horrorfilmen denkt "was für ein Schwachsinn", hat man hier das Gefühl, dass es wirklich Sinn macht und logisch erscheint. Die Schauspieler sind alle sehr unbekannt, was dem Film hilft, sich auf seine Story zu konzentrieren. Aber dennoch machen alle ihre Sache sehr gut und legen mit ihrer Mimik und Gestik sehr schön dar, dass sie keine klassischen Horroropfer sind, sondern auch Gefühle und Probleme haben und sie somit sehr zugänglich sind. Zuletzt möchte ich vor allem die Musik und die Kameraarbeit loben. Die Musik dröhnt, brennt sich ins Gehirn und ist mehr als nur ein Gimik, sondern ist Teil der Geschichte. Die Kamera wiederum ist sehr dynamisch, scheut sich nicht draufzuhalten und vor allem der Endkampf ist eine sehr stylische, gut choreographierte One-Shot-Sequenz. Am Schluss möchte ich noch ein Lob an die Stuntmen/-women loswerden, die mich hier mit beeindruckenden Bewegungen und Stunts wirklich begeistert haben. Fazit: Horrorfilmfans erwartet mit "Malignant" ein spannender Film, mit toller Musik, atemberaubender Kamerafahrten und einer Story, die einen fesselt. Eine neue Perle des Horrorkinos!