Der erste chinesische Superheld basiert grob auf Bruce Lee und machte Martial-Arts auch in Marvelfachkreisen populär. Nun bekommt er sein Leinwanddebut mit einem
hauptsächlich asiatischen Cast. Eine wichtige Rolle spielt dabei nicht nur Hongkong-Star Tony Leung, sondern auch Hauptdarsteller Simu Liu. Er tweetete 2018, als bekannt wurde, dass ein
Shang-Chi-Film in der Mache sei, ob Marvel ihn anrufe "oder was?". Zu der Zeit war der jetzt 32-Jährige nur in Kanada aus der Sitcom "Kim's Convenience" bekannt. Bereits dort machte er einen sehr
sympathischen und lustigen Eindruck. Perfekt fürs Marvel Cinematic Universe.
"Als er in die Machenschaften der mysteriösen Organisation "Zehn Ringe" verwickelt wird, ist Shang-Chi (Simu Liu) gezwungen, sich seiner Vergangenheit zu stellen,
die er hinter sich gelassen zu haben glaubte. An der Seite des ersten asiatischen Marvel-Superhelden und Kung-Fu-Meister ist in dem 25. Blockbuster aus dem Marvel Cinematic Universe ein
internationaler, starbesetzter Cast zu sehen." (Quelle: Verleih)
Marvel-typisch erhält man genau das, was man erwartet. Shang-Chi ist ein sehr spannender neuer Eintrag ins MCU, der 131 Minuten wie 60 Minuten anfühlen
lässt.
Das MCU erfindet sich ja immer wieder neu und steigt in neue Genre ein. Sei "Ant-Man" ein Familienfilm und "Black Widow" zuletzt ein Agententhriller, zeigt
Shang-Chi uns eine Martial-Arts-/ Fantasy-Welt. Wenn ich mir einen chinesischen Fantasyfilm anschauen möchte, will ich, dass er genau so ausschaut. Genauer kann ich darauf nicht eingehen, weil
ich dann spoilern würde.
Die Action ist, wer hätte es gedacht, mal wirklich richtig gut durchchoreografiert und nicht zerschnitten. Man kann tatsächlich genau erkennen, wer wen schlägt und
es trägt auch noch zur Story bei. Im Laufe des Filmes kommt dann immer mehr CGI dazu. Das hat mich aber nicht gestört, sieht man doch immer wieder hausgemachte Action und wundervoll inszenierte
Fantasybilder.
Die Musik fängt auch genau die Gefühle ein, die man aus Wuxia-Filmen kennt und vermittelt in Verbindung mit den tollen Bildern ein Erlebnis, dass man aus dem MCU
bisher noch nicht kannte.
Destin Daniel Cretton fokussiert sich aber auch wieder auf das, was er am besten kann, nämlich intime Momente zu inszenieren. Was er in "Short Term 12" bereits
eindrucksvoll zeigte, transportiert er auch auf diesen Blockbuster. Alle Charaktere haben nachvollziehbare Beweggründe, insbesondere der von Tony Leung fantastisch gespielte Wenwu. Awkafina und
Michelle Yeoh sind ebenfalls gewohnt fantastisch.
Auch wenn unser Hauptcharakter Shang-Chi, die geringste Entwicklung im Film durchmacht, was definitiv nicht schlimm ist, macht Simu Liu seine Sache in seiner ersten
großen Hauptrolle großartig.
Fazit: "Shang-Chi and the Legend of the ten Rings" öffnet eine ganz neues Fass im Marvelkosmos und ist über zwei Stunden actionreicher, humorvoller und gefühlvoller
Martial-Arts-/ Fantasyspaß.