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Reminiscence - Die Erinnerung stirbt nie

Lisa Joy ist Christopher Nolans Schwagerin und hat mit seinem Bruder die herausragende HBO-Serie "Westworld" entwickelt. Christopher Nolan hat derweil seine besten Filme mit seinem Bruder Jonathan geschrieben. Dieser ist bei dem Film seiner Frau "nur" Produzent und hat somit offiziell nicht am Drehbuch mitgewirkt. Doch gleichzeitig wirkte der Trailer sehr Nolan-artig. Kann er dieses Versprechen erfüllen?

 

"Der Privatdetektiv Nick Bannister versteht es wie kaum ein anderer, die tiefliegenden Geheimnisse des menschlichen Verstandes an die Oberfläche zu holen. Daher hat er sich darauf spezialisiert, Verdrängtes, Vergessenes und Verborgenes im Leben seiner Kunden gemeinsam mit ihnen aufzuspüren. Auch Mae scheint zunächst lediglich eine neue Klientin zu sein. Aber Nick beginnt sich zusehends in ein Netz von Gefühlen und einer unheilvollen Besessenheit - und plötzlich ist Mae spurlos verschwunden..." (Quelle: Verleih)

 

Das Versprechen wird nur teilweise erfüllt. Die Bilder sind sehr episch und wirken tatsächlich auch sehr Nolan-artig. Mit einem sehr geringen Budget gelang es Lisa Joy das überschwemmte Miami sehr realitätsnah und kreativ zu gestalten und zu inszenieren. Die Geschichte versucht auch mit Twists an Nolan zu erinnern, schafft es aber nicht. Macht dem Film aber keinen Abbruch, sondern sie schafft ihren eigenen Stil ihre Geschichte zu erzählen.

 

Zu Beginn hat sie noch ihre sichtbaren Schwierigkeiten damit. Sie verwendet oft einen bestimmten Twist, der beim ersten Mal noch überraschend ist. Doch nachdem sie es wieder und wieder verwendet, nervt es ein bisschen. Zu Beginn wirkt der Film dadurch sehr zusammengepresst und zusammengeschnitten. Doch nach diesen zwei, drei Momenten fängt er sich und erzählt eine sehr klassische Neo-Noir-Krimigeschichte. Die Geschichte ist nichts Neues, hat man schon oft gesehen, aber weiß aufgrund der tollen Bilder, eindringlicher Musik und toller Darsteller zu überzeugen.

 

Hugh Jackman ist ein großer Empathieträger und weiß auch hier die Zuschauer zu fesseln. Meine große Freude an diesem Film entfesselten aber Thandie Newton, bekannt aus "Westworld" und "Solo: A Star Wars Story" und vor allem Rebecca Ferguson, die seit ihrem Auftritt in "Mission Impossible: Rogue Nation" Hollywood erobert und demnächst auch wieder in "Dune" zu sehen sein wird. Sie bindet die Zuschauer und beeindruckt mit ihrer sehr eindringlichen Art zu spielen.

 

Technisch ist der Film wie bereits genannt sehr aufwendig gestaltet und auch sehr beeindruckend.

 

Fazit: "Reminiscence" ist ein toll aussehender Film, der aufgrund seiner tollen Darsteller und der technischen Perfektion über die etwas einfache Story und den holprigen Start hinwegsehen lässt.