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Army Of The Dead

Das Heist-Genre, dass nach solch großartigen Filmen wie "Ocean's 11" oder "Inception", immer neue Wege findet, paart Zack Snyder hier mit dem Zombie-Genre. Hört sich ja schon nochmal nach einer großartigen Idee für einen Heist-Film an. Doch statt von der Polizei wird man von Zombies gejagt. Und nicht nur die Prämisse ist genial...

 

" Bei einer Zombieplage in Las Vegas stellt sich eine Truppe Söldner der ultimativen Gefahr und wagt sich für den größten Coup aller Zeiten in die Höhle des Löwen. " (Quelle: Netflix)

 

Zack Snyder ist ein Meister wenn es um visuelle Darstellung geht. In einem Interview verriet Matthias Schweighöfer, welch passionierte Gespräche er mit Zack Snyder über Kameralinsen hielt. Und weil Snyder sich in diesem Fachgebiet perfekt auskennt, übernahm er für diesen Film auch gleich die Arbeit des Kameramanns. Er setzte hier verschiedene Arten von Linsen, unter anderem eine japanische, ein und erzeugte so einen unverkennbaren, aber auch gewagten Look. Es wirkt als hätte er vieles weichgezeichnet, doch dem ist nicht so. Wenn man sich mit diesem Look anfreunden kann, hat man einen großen Spaß. Interessant ist dieser weiche Look vor allem im Vergleich auf die harte Gewalt. Dieser Kontrast erzeugt eine tolle Dynamik zwischen der teilst gefühlvollen Geschichte und dem zerstörten Las Vegas, dass toll aussieht, großes Lob an das VFX-Team.

 

Drehbücher sind normalerweise nicht Zack Snyders Ding. Sein bisher letzter Film, der auf einer eigenen Idee von ihm basiert, "Sucker Punch", ist sein bisher größter Misserfolg. Doch "Army Of The Dead" ist zu Anfang typisch Heist-Movie und geht dann langsam auch über in einen Zombie-Actioner. Doch wie vorher bereits genannt, hat der Film mich auch auf einer emotionalen Ebene erreicht. Ein Heist-Movie lebt von seinen Charakteren und deren Dynamik und diese Punkte meistert der Film perfekt. Auch wenn es sich um einen Zombie-Film handelt, so Banane das auch sein mag, habe ich Angst um die Charaktere und am Ende ist der Film in diesem Punkt auch sehr konsequent. Aber mehr will ich nicht sagen.

 

Kommen wir zu den Charakteren. Mein persönliches Highlight ist Matthias Schweighöfer als Ludwig Dieter. Er ist der Comic Relief, doch in Verbindung mit all den anderen Charakteren, ist er ein Goldgriff. Seine Dynamik mit dem von Omari Hardwick gespielten Vanderohe ist fantastisch. Doch die Geschichte zwischen Dave Bautistas Charakter Scott Ward und seiner Tochter ist das Herzstück dieser Geschichte. Aber auch alle anderen Charaktere bekommen genug Raum und können durchweg überzeugen. Das Tig Notaro nachträglich per Green Screen eingebaut wurde, fällt auch weiter nicht auf, wurde super gelöst. Und eins kann ich sagen, auf das von Matthias Schweighöfer inszenierte Prequel "Army of Thieves" freue ich mich enorm. Hoffentlich noch in diesem Jahr!

 

Zack Snyder arbeitet ja immer wieder gerne mit Komponist Tom Holkenberg alias Junkie XL zusammen. Doch während er bei Justice League zuletzt etwas überdrehte, stellt er seine Dienste diesmal ganz in den Schatten des Filmes. Nicht falsch verstehen, die Musik passt sich perfekt ein, doch fällt sie eben nicht wirklich nachhaltig auf.

 

Als letztes muss ich noch die Zombies erwähnen. Diese erinnerten mich diesmal stark an die Orks in "Der Herr der Ringe". Das ist nicht schlecht, im Gegenteil, sie bekomen dadurch selbst Tiefe und die Geschichte bekommt mehr Spannung. Darüber hinaus sehen sie aber auch super aus.

 

Fazit: "Army Of The Dead" ist ein epischer Zombie-Heist-Film mit tollen Charakteren, einer emotionalen Geschichte, interessanter Zombies und einem spannenden Look, der über seine ausufernde Laufzeit von 150 Minuten durchweg spannend ist.