· 

Halston

Mich persönlich nerven Biopics mehr als Superheldenverfilmungen. Fiktive Charaktere und Geschichten sind immer interessanter, weil sie Charaktere zeigen, die man nicht kennt, die man aber kennenlernen kann und die dich in eine Welt ziehen, die man nicht kennt, auch wenn sie immer reale Ereignisse aufgreifen. Nach dem "harmlosen" "Bohemian Rhapsody" und dem etwas härteren "Rocketman" steht nun der nächste homosexuelle Star im Vordergrund. Diesmal allerdings nicht als Film, sondern als Serie.

 

"„Halston“ mit Ewan McGregor in der Hauptrolle ist die bisher unbekannte Geschichte über den kometenhaften Aufstieg und Fall des ersten US-amerikanischen Stardesigners." (Quelle: Netflix)

 

Die Inhaltsangabe hört sich schon ziemlich ähnlich an zu den vorher genannten Filmen. Tatsächlich würde ich es nur als Tausch der Profession beschreiben. Das Gezeigte zeigt genau dieselben Probleme auf, mit denen auch Elton John und Freddie Mercury zu kämpfen hatten. Nur Halston lebte seine Homosexualität von Anfang an offen aus.

 

Diese Geschichten von Sex, Drugs und Rock'n Roll sprechen mich nicht an, aber dennoch kann ich eine gewisse Faszination immer wieder entdecken. Ich bin auch kein Modekenner beziehungsweise bin ich auch nicht wirklich modebewusst unterwegs. Es interessiert mich einfach nicht und in diesem Punkt konnte mich die Serie auch nicht umstimmen.

 

Das beste an der Serie ist die faszinierende Darstellung von Ewan McGregor. Der "Obi Wan" - Darsteller zeigt immer wieder was für ein toller Darsteller er ist. Wenn er beispielsweise vor dem Spiegel steht und sich sein Aussehen anpasst, kann er mit seiner Mimik alleine zeigen, was in diesem Moment in Halston vorgeht und warum er sein Schönheitsbild so zurechtrichtet, wie er es eben tut.

 

Fazit: "Halston" ist ein klassisches Aufstieg- und Fall-Bipoic, das sich nicht scheut Sex, Drugs und Rock'n Roll zu zeigen, aber der sich erzählerisch eben nicht von anderen Biopics abheben kann. Der größte Lichtblick ist der wie immer fantastische Ewan McGregor.