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Der Boandlkramer und die ewige Liebe

 

Die "Junge Bühne Auersmacher" spielte 2008 das Theaterstück "Die Geschichte vom Brandner Kasper" auf der "Gräfinthaler Naturbühne". Ich durfte damals mit meinen zarten sieben Jahren mit dem "Volk" einlaufen. Ich war im Grunde nur ein Statist, doch dieses Erlebnis ist bis heute in meinem Kopf fest verankert und war auch ein Grund dafür warum ich später der "Jungen Bühne" beitrat und ich immer mehr zum Schauspiel und Filmfan wurde. Nachdem ich Wind davon bekam, dass der "Brandner Kasper" eine Fortsetzung bekommt, sah ich mir das erste Mal die Verfilmung von Joseph Vilsmaier an. Diser inszenierte den Klassiker durchaus interessant, aber sie war nicht so gut wie ich erhofft hatte. Egal, immerhin hat Michael "Bully" Herbig einen großen Kreativen Anteil an dem neuen Film - wird schon gut werden. Und ich sollte recht behalten: "Der Boandlkramer und die ewige Liebe" ist besser als der Vorgänger...
"Zum ersten Mal, seit tausenden von Jahren, wird der Boandlkramer von Amors Pfeil getroffen. Als er die Gefi, die Mutter vom Maxl, erblickt, ist es um ihn geschehen - der Tod hat sich unsterblich verliebt! Der liebestrunkene Boandlkramer lässt sich auf einen mehr oder weniger klugen Deal mit dem Teufel ein und bringt dadurch nicht nur den göttlichen Plan durcheinander - es droht das absolute Chaos!" (Quelle: Amazon Prime Video)
"Der Boandlkramer und die ewige Liebe" sollte bereits an Weihnachten in den deutschen Kinos anlaufen. Der hätte vom Herz und der Botschaft thematisch sehr zum Weihnachtsfest gepasst. Aber "Christi Himmelfahrt" ist ebenfalls ein guter Zeitpunkt. Wie auch sein Vorgänger behändelt dieser Film wichtige christliche Themen und ist dementsprechend nicht nur lustig, sondern auch ernst.
Michael "Bully" Herbig ist für sehr speziellen Humor bekannt, den ich sehr mag und ich bin auch ein großer Fan seiner Filme. Viele haben Angst, dass er durch seine Art Humor darzustellen ein solch ernstes Thema kaputt machen könnte. Doch wer "Buddy" gesehen hat, weiß dass er Drama und Humor in seinen Drehbüchern sehr gut vereinen kann. Er zeichnet sich auch hier für die Idee und das Drehbuch verantwortlich und genau das macht den Film besser als sein Vorgänger, denn er ist wirklich lustig und trotzdem gleichzeitig emotional und berührend. Zudem wurde er erst kürzlich mit dem Bayerischen Filmpreis für das beste Drehbuch ausgezeichnet, was seine tolle Leistung zusammen mit Ulrich Limmer und Marcus H. Rosenmüller verdientermaßen würdigt.
"Bully" spielt aber auch wieder den Boandlkramer selbst und das macht er wieder grandios. Seine einzigartige Mimik und Gestik sind unverkennbar und lenken trotzdem nicht von der Geschichte ab. Neben ihm vereint sich ein großer stargeladener bayerischer Cast mit unter anderem Sebastian Bezzel, Hannah Herzsprung und Rick Kavanian. Ein weiteres Highlight ist aber der aus seiner Schauspielrente zurückkehrende Harpe Kerkeling als Teufel.
Daneben sehen die Bilder auch wunderschön aus und die Musik von Ralph Wengenmayr ist wie immer fantastisch.
Fazit: "Der Boandlkramer und die ewige Liebe" ist ein wunderschöner Film, der in den richtigen Momenten lustig und/oder emotional ist. Eine Geschichte, die wir hoffentlich in Zukunft bei der "Jungen Bühne Auersmacher" auf der Bühne aufführen dürfen und können. Ein großer Tipp für jeden, auch wenn man bayerisch nicht zwingend fließend spricht.